INTERESSANTES / FÜR KOLLEGEN

Editorial Rot&Weiss 6-2015

NEUES JAHR, NEUE PERSPEKTIVEN

Bald ist 2015 Geschichte. Aus Sicht der Bundesinnung war es ein Jahr, in dem sich einiges getan hat. Wir konnten mit unserer Öffentlichkeitsarbeitsoffensive vielen Menschen unseren Beruf und unsere Leistungen näher bringen. Natürlich können Werbespots und Inserate nicht umfassend erklären, was Zahntechnik leistet und worauf es bei Zahnersatz ankommt – das müssen sie aber auch gar nicht. Denn im Idealfall macht Werbung auf ein Thema oder Produkt aufmerksam und weckt die Neugierde dafür. Mit gezielter PR haben wir einen Grundstein für das Bewusstsein für unsere Arbeit gelegt, was ganz offensichtlich gut gelungen ist. Denn Kolleginnen und Kollegen aus allen Bundesländern machten in den vergangenen Monaten die Erfahrung, dass Patienten auf sie zukommen und ganz konkret nach technischen Möglichkeiten, Materialien und Behandlungsabläufen fragen.

2015 war aber auch ein Jahr, in dem ein ganz entscheidender Schritt in Sachen Aus- und Weiterbildung geglückt ist. In einigen Wochen startet in Krems nämlich der Universitätslehrgang Dentale Technik an der Danube Private University (DPU). Und es zeichnet sich ab, dass diese neue akademische Ausbildung gut angenommen werden wird. Viele haben sich bereits über das Studium schlau gemacht und vor, sich in den kommenden Semestern zum Master of Science ausbilden zu lassen.

Mit dem Masterstudium haben wir gemeinsam mit der DPU sozusagen die nächste Stufe in der umfassenden Ausbildung zum erfahrenen Zahntechniker mit einem breiten fachlichen Wissen geschaffen. Bis jetzt war die Meisterprüfung der krönende Abschluss der Zahntechnikerausbildung – und selbstverständlich bleibt sie auch weiterhin deren Kernstück. Aber heute und in Zukunft wird es nun einmal immer wichtiger werden, laufend Neues zu lernen und sein Wissen und seine Fertigkeiten immer breiter aufzustellen. Darauf kann man gar nicht oft genug hinweisen.

Der Master in Krems ist dazu ein wesentlicher – und vor allem zeitgemäßer – Schritt. Denn ein ganz klarer Fokus der Ausbildung liegt auf dem Teamwork zwischen unseren beiden Berufsgruppen. Nicht zuletzt wollen wir mit einer attraktiven Ausbildung auch Perspektiven schaffen für junge, vielversprechende Menschen, die Zahntechnik lernen wollen. Auch in anderen europäischen Ländern gibt es Bestrebungen, vergleichbare Studiengänge zu etablieren. In Deutschland gibt es ja seit Längerem eine Bachelor-Ausbildung in Dentaler Technik. Diese legt aber unter anderem einen sehr starken Schwerpunkt auf die Material- und Werkstoffkunde. Viele der Absolventen des Studiums kommen danach nicht mehr in der Zahntechnik, sondern in der Industrie unter. An der DPU wird es dagegen viel mehr um medizinische Grundlagen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Technikern und Ärzten gehen.

Ich möchte mich zum Jahresende auch bei meinen Kollegen Landesinnungsmeistern für die tolle Zusammenarbeit bedanken. Gemeinsam haben wir viel erreicht. Und da wir in allen wesentlichen Fragen ganz auf einer Linie sind, werden wir, da bin ich mir sicher, als Bundesinnung auch in Zukunft viel bewegen können. Auf den Seiten 10 bis 12 stellt ROT&WEISS in diesem Heft übrigens die Innungsmeister aller neun Bundesländer vor. Euch, liebe Kolleginnen und Kollegen als Leser von ROT&WEISS, möchte ich für die Treue danken. Im kommenden Jahr feiern wir mit unserem Fachmagazin unser zehnjähriges Jubiläum. Ich freue mich auf viele weitere spannende Ausgaben. 2016 wird also auch in diesem Sinne viel Neues und Bewährtes bringen.

Schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Euer
Richard Koffu