INTERESSANTES / FÜR KOLLEGEN

Streiflicht Rot&Weiss 6-2013

DAS JAHR "DANACH"

Es waren wieder einmal die Anderen. Die es einfach nicht verstehen, die es einfach nicht hinbekommen. Mit all denen hat die Zahnärztekammer ein ernsthaftes Problem. Wer genau diese Anderen sind? Kurzum: Es kann, je nach Laune der Kammervertreter, so gut wie jeden treffen.

In Kürze wird 2013 Geschichte sein. Für die Bundesinnung der Zahntechniker war es zunächst einmal das Jahr nach der Kompetenzerweiterung. Bisherige Bilanz: Zahnärzte und Zahntechnikermeister arbeiten weiterhin gut zu - sammen. Jeder hat seine Aufgaben im Team, jeder bringt ein, was er am besten kann. Dass sich mit der Legalisierung unserer Arbeit an Patienten der Arbeitsalltag nicht grundlegend ändern würde, ist ja keine große Überraschung. Was wir nun endlich im Rahmen des Gesetzes leisten dürfen, haben wir Zahntechnikermeister schon lange vorher geleistet.

Laut derzeitigem Gesetzestext sind wir zwar örtlich eingeschränkt, dürfen nur in Zahnarztpraxen im Mund von Patienten arbeiten. Wir arbeiten aber daran, das entsprechend zu ändern und auf unsere Labors auszuweiten. An alle Zahnärztekammerfunktionäre, die jetzt wieder einmal nach Luft ringen und rot anlaufen, lesen Sie bitte weiter, hier kommt der Zusatz, der auch Sie beruhigen sollte: Ja, wir wollen bestimmte Tätigkeiten im Mund von Patienten durchführen, weil wir das können und weil viele Zahnärzte es genau aus diesem Grund schon längst von uns erwarten. Ja, wir wollen das auch in zahntechnischen Labors legal tun dürfen. Und nein, wir wollen keinesfalls in den medizinischen Fachbereich von Zahnärzten hineinarbeiten. Weder wollen wir irgendetwas diagnostizieren, noch eine Behandlung im Alleingang planen oder gar durchführen. Wir haben immer gefordert: Arbeit an Patienten durch den Zahntechnikermeister ja, aber immer im Auftrag und unter ständiger Rücksprache mit dem behandelnden Arzt – vorausgesetzt, der Patient ist damit einverstanden.

Davon gehen wir allerdings aus. Denn mittlerweile ist es nicht weiter ungewöhnlich, dass Patienten von sich aus auf den Zahntechnikermeister ihres Vertrauens zugehen und sich von diesem ergänzend – und natürlich in Absprache mit einem Zahnarzt – beraten lassen. Gute Beratung durch einen Zahntechnikermeister ist im Interesse aller Beteiligten. Das sehen erfahrungsgemäß auch die meisten Zahnärzte so. Über verfügbare Materialien und zahntechnische Möglichkeiten wissen wir einfach genauer Bescheid als Zahnärzte (das ist immerhin unser Fachbereich, unser Job).

>>Die breite Öffentlichkeit aufklären<<


2013 war auch das Jahr, in dem wir mit dieser Information auf die Menschen zugegangen sind. Genauer gesagt, das Jahr, in dem wir unseren Beruf mit einer groß angelegten PR-Kampagne ei ner größeren Öffentlichkeit näher gebracht haben, um noch mehr Patienten zu ver mitteln, was österreichi sche Zahntechnik eigentlich kann. Die Arbeit, die wir in den vergangenen beiden Jahren in die Konzeption gesteckt hatten, hat sich aus heutiger Sicht voll aus - gezahlt. Das Medienecho übertraf sämtliche unserer Erwartungen. Viele Kollegen, Patienten und Zahnärzte sprachen uns auf die Kampagne an; die Reaktionen waren durchweg positiv.

So viel kann man mit Sicherheit sagen: Die Kampagne hat im besten Sinne für Aufsehen gesorgt. Die Frage, ob wir unsere Bemühungen in Sachen Öffentlichkeitsarbeit fortsetzen wollen, stellt sich also nicht. In den kommenden beiden Jahren werden wir die Kampagne weiter vorantreiben und teilweise ausbauen. Unter anderem soll es mehr Schaltungen in Printmedien und im Radio geben. Patienten näherzubringen, was Zahntechniker leisten, sieht die Bundesinnung als eine ihrer Kernaufgaben an. Wer hinter den Arbeiten steckt, wie Zahnersatz entsteht und warum österreichische Qualität einfach besser ist (geografische Nähe zum Patienten, bestens ausgebildeter Techniker und Arzt, ergo besserer Service und hohe Qualität der verwendeten Materialien), muss sich noch weiter im Bewusstsein der Patienten verankern. Dazu gehört selbstverständlich auch, eine Sensibilität für Materialien und ihre Herkunft zu schaffen. Patienten haben ein Anrecht zu erfahren, wer in ihrem Zahnersatz was verarbeitet hat. Das gilt es zu vermitteln. Ziel ist es, Patienten so aufzuklären, dass sie am Ende von sich aus nach österreichischem Zahnersatz verlangen.

Da man aber selbst mit der umfassendsten PR-Offensive nicht jeden erreichen kann, fordern wir weiterhin die Einführung einer verpflichtenden Konformitätserklärung. Dafür gab es bereits grünes Licht aus der Zahnärztekammer. Letztendlich wurde aber nichts daraus, weil wir unseren Weg in Sachen Kompetenzerweiterung weitergegangen sind, und sich die Ärztevertreter seither querlegen. Um das zu ändern, werden wir als Bundesinnung auch in Zukunft noch daran arbeiten.

Auch sonst haben wir uns für 2014 viel vorgenommen und sind zuversichtlich, wieder einiges erreichen zu können. Ich wünsche allen Kolleginnen und Kollegen sowie unseren Partnern, den Zahnärztinnen und Zahnärzten, erholsame Feiertage und alles Gute für das Jahr 2014!